Seit Wochen wettern BILD, FAZ, Handelsblatt und andere Anzeigen-Blätter gegen die angeblich preistreibende Photovoltaik, als sei nicht eben erst die Solarförderung gemindert worden und die Atomenergie nicht um ein Vielfaches höher subventioniert.
Jetzt recherchierte die WDR-Sendung MONITOR einiges an Hintergrund dieser Kampagne, nimmt die vielzitierte Studie des RWI (Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung) unter die Lupe. RWI-Professor Dr. Manuel Frondel sagt im Monitor-Interview: "Es gibt keinen Auftraggeber dieser Studie." Dann stellt sich heraus, dass die Studie von der us-amerikanischen Lobby-Org IER beauftragt und bezahlt wurde. - Dass Wissenschaft irrt, ist mitunter unvermeidlich. Wenn Wissenschaft lügt, ist sie keine.
Und was fand Frondel heraus? Dass die Photovoltaik den Strompreis treibe. Die Beobachtung von Leipziger Strombörse und der Strompreise für den Endverbraucher zeigt jedoch, dass die Energiekonzerne die aufgrund Überangebots gefallenen Börsenpreise nicht an die Verbraucher weitergeben, sondern als immer neue Rekordgewinne einstreichen. - Eine Studie, die das tatsächliche Marktgeschehen und die vom Steuerzahler für die Atommüll-Deponie aufgewendeten Milliarden ausblendet, ist keine Studie zur Preisentwicklung, sondern Irreführung.
>> http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/ ... strom.php5
Markus Rabanus >> Diskussion
Montag, Oktober 25, 2010
Freitag, Februar 08, 2008
IniDia-Diskussion: Alternative Energie
mart2 schrieb am 08.02.2008 14:44 Uhr: "klingt es mitunter beeindruckend."
Beeindrucken soll es nicht, und beeindruckend ist es nicht, denn allemal nehme ich mir nur wenig Zeit, um Wirtschaftlichkeitsaussagen der Werbenden zu überprüfen, denn wäre denen zu trauen, so würden wir nicht in viel größerem Maße noch immer in die anschaffungsbilligeren Alttechniken investieren. Aber bei Alttechniken bildet man sich mehr Langzeiterfahrung ein, glaubt die Armotisationsfristen zu kennen.
Erst im Nachhinein stellt sich heraus, dass auch diese Langzeiterfahrungen gehörigen Wandel bringen, z.B. in der Weise, dass die Reparaturen bestehender Anlagen immer weniger Handwerk und immer mehr auf Komponentenaustausch gehen, also im Grunde genommen gar keine "Reparatur" stattfindet, sondern Erneuerung aus überteuerter Ersatzteilproduktion.
Es macht einen ziemlichen Unterschied, ob man für eine Investition eigenes Risiko fährt oder für fremdes Kapital, denn auch bei Recherche-Beauftragung an Mitarbeiter machten sie trotz Loyalität und aller Zuverlässigkeit in Routine-Bereichen so gravierende Fehler, die sie bei eigenem Kostenrisiko vermutlich nicht gemacht hätten.
Häufig besteht das Missverständnis schon darin, dass wenn die Recherche nicht zu einem wirtschaftlichen Ergebnis führt, dann die Recherche als frustrierter Firmenaufwand dem Recherchierenden nachgetragen werden könnte. Folglich rechnet ein eigener Beauftragter zwar das Wie und die Preisvergleiche, aber nicht das "Ob überhaupt" in Zusammenrechnung aller Faktoren: Anschaffungspreis, Anlangen- und Gebäudesicherheit, Reparaturbedürftigkeit, Preisentwicklung der konventionellen Technik und fossilen Energie, Anlagenlanglebigkeit mit ausreichendem Wirkungsgrad, schließlich noch die Entsorgungskosten, die in Anbetracht hochgiftiger Bauteile recht teuer werden kann - mit wiederum eigener Preisentwicklung.
Gibt man solche Recherche-Punkte mit auf den Weg, enthält die Recherche so viele Variable, dass mit Sicherheit ein "Lohnt sich nicht" als Ergebnis gesagt wird, einfach aus Sorge vor Irrtümern. Und als sei das Nicht-Investieren in neue Technik gleichbedeutend mit dem "Null-Risiko", was betriebswirtschaftlich ebenfalls Unfug ist, denn dann wird weiterhin munter in "neue Alttechnik" investiert, obwohl deren Grenzen in steigenden Energiepreisen absehbar sind und Abhängigkeiten beibehält, die u.U. mit Geothermie und Solarem abgebaut werden könnten.
Als Investor schreckt zunächst mal immer der hohe Anschaffungspreis ab. Die Subventionen sind hoch, dennoch marginal aus Anlegerperspektive, ansonsten wäre man längst weiter. Und ich schrieb schon oben, dass ich gar nicht auf Subventionen scharf bin, sondern auf mehr Wissenschaft und Ausbildung in diese Bereiche setzen würde. Es kann sein, dass Subventionen irgendwo Sinn machen, aber ich sehe ihn nur selten,
a) weil es mit Antragstellungen zu tun hat, also öffentlichen und privaten Verwaltungsaufwand zu tun hat = teuer und gehört in die eigene Wirtschaftlichkeitskalkulation und kostet Steuergelder durch Bürokratie,
b) weil die Unternehmerei zwar viel mit Buchhaltung zu tun hat und Spekulation Spaß machen kann, aber Bürokratie einfach nervt.
Jedenfalls haben die mir sympathischeren Leute eher Lust, sich mal in eine wissenschaftliche Studie einzulesen als in Förderrichtlinien. Und es funktioniert trotzdem und oft deutlich besser. - Weil ich hingegen mehr Zeit mit der Inidia als mit Öko verbringe, ist bei mir halt noch nicht viel mit den vernünftigeren Energien, und ich traue eben "Beratern" bzw. Aquisiteuren und auch meinen enthusiastischen Freunden weniger als dem Steuerbescheid, aber "sonnenklar" ist die Richtung:
1. Dezentrale Energiegewinnung und trotzdem großräumige Vernetzung wegen der Ersparnis durch den Gleichzeitigkeitsfaktor.
2. Energieeinsparung generell, also strengere Vorgaben für die Warendeklaration, wenn schon nicht den Energieaufwand in der Herstellung, aber dafür ausgefeilter im Betrieb.
3. Energieeinsparung durch bessere Motoren bishin zu revolutioniertem Individualverkehr, z.B. durch Verkettungssysteme, man muss denken,
4. Energieeinsparung durch gescheitere Neubauweise in Bezug auf natürliche Belichtung, passive Lüftungs- und Klimatechnik, Regen- und Brauchwassernutzung für diverse Anwendungen usw.
Im Moment wird wieder ein Haus errichtet, für das ich zwar wochenlang zeichnete und simple Ideen einbrachte, damit es z.B. keine Klima-Anlage braucht, aber letztlich wird es nicht meines, und die wirklich nette Bauherrin macht sich leider mehr Sorgen, wie sie den "Kamin" und die Sauna unterbringt. Da hat verwandtschaftliche Beratung das Nachsehen, denn Architekten und Baufirmen sagen stets: "Alles kein Problem!"
So kostet es dann das Dreifache im Bau und das Fünffache in der Unterhaltung. Das schert Architekten und Baufirmen wenig, sondern im Gegenteil. - Und wieder eine schicke Energierschleuder mehr, kleinkarriert obendrein. Dem helfen auch keine "exklusiven Ausstattungen" ab, z.B. zentrale Staubsaugeranlage. Die kostet in der Herstellung Tausende und eine "Serviceeinheit" mehr als drei Staubsauger an der Wohnungstür. Den Swimmingpool konnte ich verhindern, für den ohnehin kaum Platz war.
Darum bin ich so liebendgern "Unternehmer", weil ich als "Berater" ... wie auch hier den Usern:-) in allem Experte und zwangsläufig Dilettant zugleich, denn für das Detail nehme ich mir meist zu wenig Zeit.
Es ist leichter, "mal 'ne Mark für 'nen guten Zweck" wegzugeben, wenn sie grad über ist, aber schon deutlich schwieriger ist, dass der gute Zweck auch mal wirtschaftlich ist, denn meist wird er erst dann wirklich "gut" und schafft die Verdrängung schlechterer Zwecke. Ansonsten bliebe es allenfalls ein Ding der Imagepflege, der Nothilfe und Tropfen auf den heißen Stein.
Solche Eingeständnisse hören die Strolche der fossilen Energie- und Atomwirtschaft gern, aber es nützt ihnen offenbar nüscht, denn sie sind längst im "Alternativen" unterwegs, auch wenn sie uns gern noch die nuklearen Restrisikolaufzeiten verlängern möchten. Das ist gewöhnlich. Und gewöhnlich ist es auch, dass ihnen Experten und Dilettanten auf dem Trittbrett die Fähnchen schwingen, von denen ihnen kaum der Zipfel gehört. Alles normal, alles im grünen Bereich. Aber die Welt verändert sich trotzdem.
Und wer nicht auch "spinnt", der zappelt halt nur in fremden Netzen.
-msr-
Beeindrucken soll es nicht, und beeindruckend ist es nicht, denn allemal nehme ich mir nur wenig Zeit, um Wirtschaftlichkeitsaussagen der Werbenden zu überprüfen, denn wäre denen zu trauen, so würden wir nicht in viel größerem Maße noch immer in die anschaffungsbilligeren Alttechniken investieren. Aber bei Alttechniken bildet man sich mehr Langzeiterfahrung ein, glaubt die Armotisationsfristen zu kennen.
Erst im Nachhinein stellt sich heraus, dass auch diese Langzeiterfahrungen gehörigen Wandel bringen, z.B. in der Weise, dass die Reparaturen bestehender Anlagen immer weniger Handwerk und immer mehr auf Komponentenaustausch gehen, also im Grunde genommen gar keine "Reparatur" stattfindet, sondern Erneuerung aus überteuerter Ersatzteilproduktion.
Es macht einen ziemlichen Unterschied, ob man für eine Investition eigenes Risiko fährt oder für fremdes Kapital, denn auch bei Recherche-Beauftragung an Mitarbeiter machten sie trotz Loyalität und aller Zuverlässigkeit in Routine-Bereichen so gravierende Fehler, die sie bei eigenem Kostenrisiko vermutlich nicht gemacht hätten.
Häufig besteht das Missverständnis schon darin, dass wenn die Recherche nicht zu einem wirtschaftlichen Ergebnis führt, dann die Recherche als frustrierter Firmenaufwand dem Recherchierenden nachgetragen werden könnte. Folglich rechnet ein eigener Beauftragter zwar das Wie und die Preisvergleiche, aber nicht das "Ob überhaupt" in Zusammenrechnung aller Faktoren: Anschaffungspreis, Anlangen- und Gebäudesicherheit, Reparaturbedürftigkeit, Preisentwicklung der konventionellen Technik und fossilen Energie, Anlagenlanglebigkeit mit ausreichendem Wirkungsgrad, schließlich noch die Entsorgungskosten, die in Anbetracht hochgiftiger Bauteile recht teuer werden kann - mit wiederum eigener Preisentwicklung.
Gibt man solche Recherche-Punkte mit auf den Weg, enthält die Recherche so viele Variable, dass mit Sicherheit ein "Lohnt sich nicht" als Ergebnis gesagt wird, einfach aus Sorge vor Irrtümern. Und als sei das Nicht-Investieren in neue Technik gleichbedeutend mit dem "Null-Risiko", was betriebswirtschaftlich ebenfalls Unfug ist, denn dann wird weiterhin munter in "neue Alttechnik" investiert, obwohl deren Grenzen in steigenden Energiepreisen absehbar sind und Abhängigkeiten beibehält, die u.U. mit Geothermie und Solarem abgebaut werden könnten.
Als Investor schreckt zunächst mal immer der hohe Anschaffungspreis ab. Die Subventionen sind hoch, dennoch marginal aus Anlegerperspektive, ansonsten wäre man längst weiter. Und ich schrieb schon oben, dass ich gar nicht auf Subventionen scharf bin, sondern auf mehr Wissenschaft und Ausbildung in diese Bereiche setzen würde. Es kann sein, dass Subventionen irgendwo Sinn machen, aber ich sehe ihn nur selten,
a) weil es mit Antragstellungen zu tun hat, also öffentlichen und privaten Verwaltungsaufwand zu tun hat = teuer und gehört in die eigene Wirtschaftlichkeitskalkulation und kostet Steuergelder durch Bürokratie,
b) weil die Unternehmerei zwar viel mit Buchhaltung zu tun hat und Spekulation Spaß machen kann, aber Bürokratie einfach nervt.
Jedenfalls haben die mir sympathischeren Leute eher Lust, sich mal in eine wissenschaftliche Studie einzulesen als in Förderrichtlinien. Und es funktioniert trotzdem und oft deutlich besser. - Weil ich hingegen mehr Zeit mit der Inidia als mit Öko verbringe, ist bei mir halt noch nicht viel mit den vernünftigeren Energien, und ich traue eben "Beratern" bzw. Aquisiteuren und auch meinen enthusiastischen Freunden weniger als dem Steuerbescheid, aber "sonnenklar" ist die Richtung:
1. Dezentrale Energiegewinnung und trotzdem großräumige Vernetzung wegen der Ersparnis durch den Gleichzeitigkeitsfaktor.
2. Energieeinsparung generell, also strengere Vorgaben für die Warendeklaration, wenn schon nicht den Energieaufwand in der Herstellung, aber dafür ausgefeilter im Betrieb.
3. Energieeinsparung durch bessere Motoren bishin zu revolutioniertem Individualverkehr, z.B. durch Verkettungssysteme, man muss denken,
4. Energieeinsparung durch gescheitere Neubauweise in Bezug auf natürliche Belichtung, passive Lüftungs- und Klimatechnik, Regen- und Brauchwassernutzung für diverse Anwendungen usw.
Im Moment wird wieder ein Haus errichtet, für das ich zwar wochenlang zeichnete und simple Ideen einbrachte, damit es z.B. keine Klima-Anlage braucht, aber letztlich wird es nicht meines, und die wirklich nette Bauherrin macht sich leider mehr Sorgen, wie sie den "Kamin" und die Sauna unterbringt. Da hat verwandtschaftliche Beratung das Nachsehen, denn Architekten und Baufirmen sagen stets: "Alles kein Problem!"
So kostet es dann das Dreifache im Bau und das Fünffache in der Unterhaltung. Das schert Architekten und Baufirmen wenig, sondern im Gegenteil. - Und wieder eine schicke Energierschleuder mehr, kleinkarriert obendrein. Dem helfen auch keine "exklusiven Ausstattungen" ab, z.B. zentrale Staubsaugeranlage. Die kostet in der Herstellung Tausende und eine "Serviceeinheit" mehr als drei Staubsauger an der Wohnungstür. Den Swimmingpool konnte ich verhindern, für den ohnehin kaum Platz war.
Darum bin ich so liebendgern "Unternehmer", weil ich als "Berater" ... wie auch hier den Usern:-) in allem Experte und zwangsläufig Dilettant zugleich, denn für das Detail nehme ich mir meist zu wenig Zeit.
Es ist leichter, "mal 'ne Mark für 'nen guten Zweck" wegzugeben, wenn sie grad über ist, aber schon deutlich schwieriger ist, dass der gute Zweck auch mal wirtschaftlich ist, denn meist wird er erst dann wirklich "gut" und schafft die Verdrängung schlechterer Zwecke. Ansonsten bliebe es allenfalls ein Ding der Imagepflege, der Nothilfe und Tropfen auf den heißen Stein.
Solche Eingeständnisse hören die Strolche der fossilen Energie- und Atomwirtschaft gern, aber es nützt ihnen offenbar nüscht, denn sie sind längst im "Alternativen" unterwegs, auch wenn sie uns gern noch die nuklearen Restrisikolaufzeiten verlängern möchten. Das ist gewöhnlich. Und gewöhnlich ist es auch, dass ihnen Experten und Dilettanten auf dem Trittbrett die Fähnchen schwingen, von denen ihnen kaum der Zipfel gehört. Alles normal, alles im grünen Bereich. Aber die Welt verändert sich trotzdem.
Und wer nicht auch "spinnt", der zappelt halt nur in fremden Netzen.
-msr-
Sonntag, Oktober 24, 2004
Abonnieren
Posts (Atom)